Résumé bzgl. Rottöne, Softproof und Papierdruck
Vor vielen Jahren intensivierte ich mit dem obigen Foto meine Suche nach einigen Farben, insbesondere den Rottönen, die beim Ausdrucken Schwierigkeiten bereiteten.
Von einigen Abzügen war ich enttäuscht. Viele meiner Bilder wirken durch einen kleinen Lichtschimmer - und wenn der nicht da ist, dann ist alles flau.
Nachdem ich meine Farbmanagement-Kette gemäß den Hinweisen in der Literatur und in Seminaren (Anpassung von Arbeitsumgebungslicht, Monitor, Kalibrierung, Softproof, Farbraum-Berücksichtigung, ...) kosten- und zeitaufwändig vollständig abgeklärt hatte, kam ich auf die Idee, dass die gesuchte Farbe bei dem Print-Anbieter vielleicht gar nicht darstellbar sei.
Tatsächlich! Erst intensive Mail-Wechsel bestätigten es ...
Aber was machen die anderen?
Bei Communities und in vielen Gesprächen warf ich die Frage auf, ging zu einem engagierten Drucker-besitzenden Photographen, zu einem Profi-Photographen und zu einem Drucker-Verkäufer, der auch Workshops hält ...
Alle waren sehr nett, setzten sich sogleich an PC und Drucker, um mein Problem anzugehen und um auf Papier zu sehen, was mein Softproof zeigte:
Tatsächlich ließ sich die gewünschte Farbe so nicht drucken.
In einer Community schrieb mir jemand, daß ein Bild mit ähnlichen Farbtönen auf Leinwand exzellent geworden sei. Zu meiner Freude wurden die Farben mit dem Profil für Künstler-Leinwand tatsächlich sehr gut wiedergegeben - es war also generell machbar.
Schade, daß der Print-Anbieter mich nicht auf die Leinwand-Option hingewiesen hatte.
Nun wollte ich normalerweise nicht immer auf Leinwand ausdrucken und suchte bei anderen Anbietern über Softproof Papiere, die ähnliche Ergebnisse erzielen und wurde z.B. mit dem "William Turner" fündig. Ein edles Papier.
Ein wesentlicher Gewinn war es, zu erfahren, dass in den Laboren ein Unterschied gemacht wird zwischen "belichten" und "drucken".
Ersteres wird in den normalen Laboren normalerweise verwandt und entspricht den früheren Abzügen von einem analogen Film.
Letzteres verwendet man bei größeren Bildern und erhält mit entsprechendem Papier und entsprechenden Tinten tolle Ergebnisse.
Nach etlichem Hin und Her, auch nach Sichtung vieler Softproofs, wählte ich das Papier "PhotoRag 308g" und ließ mutigerweise gleich etliche Bilder großformatig abziehen.
Alle mit 16bit und im TIF-Format.
Und sie sahen so aus, wie ich es mir vorstellte - nur schöner, da mit samtener Haptik.
Und die Rottöne waren da!
Das Dunkelviolett, das man bei einigen Krokussen sieht, kam auf diesem Papier allerdings nicht gut heraus, wie auch der Softproof zeigte; das helle Lila aber wiederum gut.